20.04.2023

Taizéfahrt Ostern 2023 Ein Erlebnisbericht von Silas Kremper

In diesem Jahr ging es für einige Jugendliche und Erwachsene über Ostern in das französische Dorf Taizé. Auch mich trieb es wieder Richtung Süden. Nach einer durchaus langen Fahrt, welche jedoch durch gute Gemeinschaft schneller als gedacht endete, kamen wir mit unserer kleinen Gruppe am Ziel an.

Taizé ist etwas Besonderes. Ein Ort, an dem sich größtenteils Jugendliche, aber auch Erwachsene aus ganz Europa treffen, um das Leben einmal komplett anders zu bestreiten, als man es normalerweise gewöhnt ist.

Ein Punkt wären hierbei die Gebete, diese finden dreimal am Tag statt, jeweils vor oder nach dem Essen. Diese Gebete darf man sich nicht so vorstellen wie wir es von unserem Sonntagsgottesdienst gewöhnt sind, sondern eher wie ein gemeinsames Treffen, bei dem man singt und immer ein bestimmter Text aus der Bibel vorgelesen wird.

 

Die Unterschiede werden auch in der Art sichtbar, wie man betet, so sitzt man in Taizé nicht wie bei uns in einer Bank, sondern auf dem Teppichboden, welcher den ganzen Kirchenboden bedeckt und somit die eben angesprochenen Bänke ersetzt.

Der Fokus in Taizé liegt darauf, sich auf die einfachen Dinge im Leben zu konzentrieren und diese zu wertschätzen, was dazu führt, dass die tägliche Tasse Tee am Nachmittag oder der warme Kakao am Morgen umso wertvoller wirken.

In Taizé findet man auch die Zeit, um sich selbst zu finden und mit sich im Klaren zu sein. Doch auch die Gemeinschaft wird hier nicht vergessen, sei es in den Gebeten, bei denen es ohne die Gemeinschaft nicht diese beeindruckende Wirkung durch die Gesänge gäbe.

 

Oder die zahlreichen Workshops, an denen man teilnehmen kann sowie die täglichen Bibelstunden, bei denen zunächst in einer größeren Gruppe eine Bibelstelle oder eine Frage vorgestellt wird, welche dann in kleineren Gruppen analysiert und diskutiert wird.

Was ich an Taizé so beeindruckend finde, sieht man erst, wenn man das Verhalten der Jugendlichen und Erwachsenen innerhalb und außerhalb der Gebete vergleicht. So denkt man sich in der Schlage vor der Essensausgabe bei dem ein oder anderen Gespräch, dass diese Menschen zwar vieles in ihrer Freizeit tun würden, aber nicht eine Stunde lang in der Kirche still beten.

Gerade dieser Gedanke ist das, was mich an Taizé so fasziniert und mir immer wieder zeigt, was für einen Einfluss so ein kleines Dorf inmitten Frankreichs doch auf so einen Jugendlichen haben kann.

 

SILAS KREMPER, BORGENTREICH

 

Anmerkung: Organisiert wurde die Fahrt über das Dekanat Höxter, die Teilnehmenden kamen vorrangig aus dem Pastoralen Raum Börde-Egge, verantwortlich war Gemeindereferent und Dekanatsjugendseelsorger Matthias Hein.