„Aus dem Dunkel ans Licht – ein mutiger Schritt für Betroffene sexualisierter Gewalt“: So lautet der Leitgedanke der Dunkelfeldinitiative, die das Erzbistum Paderborn gemeinsam mit der Betroffenenvertretung gestartet hat. Anlässlich des Gedenktags für Betroffene sexualisierter Gewalt am 18. November sollen in diesem Jahr verschiedene Veranstaltungen Betroffenen Mut machen, die eigenen Leiderfahrungen mitzuteilen – und zeigen, dass niemand diesen Weg allein gehen muss.
Sexualisierte Gewalt hinterlässt Spuren, oft bleibt das Erlittene im Verborgenen. Der Schritt aus dem Dunkel braucht Mut und Unterstützung – das ist die Überzeugung der Dunkelfeldinitiative. Teil dieser Initiative sind zwei Veranstaltungen und eine Aktion, die rund um den Gedenktag für Betroffene sexualisierter Gewalt am 18. November betroffenen Menschen Mut machen soll.
Gedenken als Moment der Verbundenheit
Am Gedenktag, Dienstag, 18. November 2025, feiert Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz um 19 Uhr mit Betroffenen und Mitgliedern der Unabhängigen Aufarbeitungskommission einen Gottesdienst im Hohen Dom – als gemeinsamen Moment des Gedenkens und der Verbundenheit und als Ausdruck eines gemeinsamen Anliegens: sexualisierte Gewalt aus dem Dunkel ans Licht zu holen. Vorher sind Menschen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, ebenso wie alle weiteren Interessierten von 16 bis 18.30 Uhr zum Tag der offenen Tür in die Geschäftsstelle der Betroffenenvertretung in Paderborn eingeladen (An der Synagoge 6, 33098 Paderborn).
Podiumsdiskussion
Am Vorabend, 17. November, findet ab 19 Uhr eine digitale Podiumsdiskussion statt: Vertreter des Vorstandes der Betroffenenvertretung im Erzbistum Paderborn, Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und weitere Fachleute diskutieren darüber, wie ein unterstützendes Umfeld geschaffen werden kann, damit Betroffene zum Schritt aus dem Dunkel ans Licht ermutigt werden können. Es geht es um Chancen und Herausforderungen beim Sprechen über erlebtes Unrecht sowie um konkrete Unterstützungsangebote.
Weitere Informationen: www.erzbistum-paderborn.de/veranstaltungen/podiumsdiskussion
Der Zugang zur Podiumsdiskussion wird auf der Homepage rechtzeitig bekannt gegeben.
Kerzenaktion und Gebet in den Gemeinden
Alle Gemeinden im Erzbistum Paderborn sind aufgerufen, in den Gottesdiensten am Sonntag vor oder nach dem 18. November eine Kerze zu entzünden. Diese Kerze steht symbolisch für die Erhellung des Dunkelfeldes und für die Solidarität mit den Betroffenen sexualisierter Gewalt. Sie soll ein sichtbares Zeichen dafür sein, dass das Schweigen gebrochen und das Leid der Betroffenen anerkannt wird – mitten in der Gemeinschaft der Kirche. Das Erzbistum ruft alle Gemeinden dazu auf, sich rund um den Gedenktag in Gottesdiensten dem Anliegen der Betroffenen anzuschließen und für sie zu beten.
Hintergrund: Dunkelfeldinitiative – Aus dem Dunkel ans Licht
Die Dunkelfeldinitiative ist eine gemeinsame Aktion der Betroffenenvertretung und des Erzbistums Paderborn. Die Initiative hat das Ziel, das Schweigen über sexualisierte Gewalt zu brechen und Räume zu schaffen, in denen Betroffene gehört, ernst genommen und unterstützt werden. Der Name „Dunkelfeld“ verweist auf jene Fälle, die bislang nicht bekannt oder gemeldet sind – also im Verborgenen liegen. Die Initiative möchte Betroffenen Mut machen, sich zu öffnen, und setzt ein Zeichen der Solidarität und des Zuhörens.
Pressemitteilung Erzbistum Paderborn vom 07.11.2025