17.11.2025

Kirche im Kreis Höxter gemeinsam in die Zukunft

Der Kreis Höxter soll künftig ein gemeinsamer Seelsorgeraum bleiben – darauf haben sich die Verantwortlichen aus den Pastoralen Räumen geeinigt. "Jetzt geht es darum, wie wir künftig Kirche leben wollen", sagt Dechant Andreas Kurte.

Resonanz an den Erzbischof: Der Kreis Höxter bleibt zusammen!

 

Ein erster Schritt im Bistumsprozess des Erzbistums Paderborn ist getan: Die Pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Gemeinderäte und Kirchenvorstände hatten im Oktober die Möglichkeit, sich zur zukünftigen räumlichen Umschreibung zu äußern. Der Kreis Höxter soll zukünftig einen gemeinsamen Seelsorgeraum bilden. Die Grenzen des bisherigen Dekanates sollen übernommen werden, so auch der Vorschlag des Paderborner Erzbischofs.

Die Resonanz aus den Gemeinden war insgesamt gut, wenn auch nicht alle Pastoralen Räume gleichermaßen vertreten waren. „Das nehmen wir ernst“, so Dechant Andreas Kurte. „Vielleicht fließen Informationen nicht überall gleich gut. Vielleicht gibt es auch Unsicherheit und Skepsis.

„Wir möchten zusammenbleiben.“ Für den Dechanten eine gute Botschaft! „Denn genau das brauchen wir: Gemeinschaft, Vernetzung und ein Stück Heimat.“ Vom zukünftigen Seelsorgeraum sollen wie bisher auch die zum Bistum Hildesheim gehörenden Orte Boffzen, Fürstenberg, Meinbrexen und Lauenförde.mitbetreut werden.

Nicht überall im Erzbistum konnte man dem Paderborner Vorschlag folgen, aus den bestehenden 19 Dekanaten jeweils einen Seelsorgeraum zu bilden. Umso erfreuter ist man im Dekanatsbüro in Brakel, dass der Auftakt in diesem Prozess zwar mit berechtigt kritischen Stimmen, aber trotzdem als Einheit gestartet ist.

Was heißt das für uns im Kreis Höxter

Die räumliche Frage der Seelsorgeraumgrenzen wird endgültig im Frühjahr 2026 geklärt. Aber, das ist für Dechant Kurte erst der Anfang. „Dann beginnt die eigentlich spannende Phase. Denn dann geht es darum, wie wir künftig Kirche leben und gestalten wollen“. Wie sieht Glaube im Alltag aus? Wo finden Menschen Nähe, Halt und Gemeinschaft? Was brauchen unsere Dörfer, damit das kirchliche Leben lebendig bleibt?“ Diese Fragen werden ab dem kommenden Jahr im Mittelpunkt der Überlegungen stehen. Noch ist vieles offen: Wo werden die sogenannten „verlässlichen Orte“ sein – also die Anlaufstellen, wo Kirche konkret erlebbar sein wird? Wo entsteht das pastorale Zentrum? Und vor allem: Welche Rolle spielen die Gemeinden und Initiativen vor Ort, die Ehrenamtlichen, die Vereine, die Menschen, die sich einbringen wollen?

Kirche der Beteiligung – nicht nur auf dem Papier

„Wir wollen eine Kirche sein, die Beteiligung nicht nur ankündigt, sondern wirklich lebt“, sagt Kurte. Das bedeutet: Menschen vor Ort sollen mitgestalten können und zwar nicht nur bei strukturellen Fragen, sondern bei dem, was wirklich zählt: Wie feiern wir Gottesdienste? Wie unterstützen wir Familien, Jugendliche, ältere Menschen? Wie bleiben wir nah an den Sorgen und Freuden der Menschen? Die bisherigen Gesprächsabende haben gezeigt: Die Menschen im Kreis Höxter wollen keine Kontrolle von oben, sondern Vertrauen und Wertschätzung. Sie wollen Freiräume, ihren Glauben auf ihre Art zu leben, nah am Alltag und ihrer Wirklichkeit. „Genau das wollen wir möglich machen“, sagt Dechant Kurte. „Eine Kirche, die ermöglicht statt verhindert. Eine Kirche, die das Engagement der vielen wertschätzt, die sich hier schon seit Jahren einbringen. Und eine Kirche, die offen ist für neue Ideen und für die Interessen der jüngeren Generationen.“

Ehrlich sein: Nicht alles ist geklärt

Viele Fragen bleiben vorerst offen: Wie welche Immobilien genutzt werden, welche Gebäude erhalten bleiben, wie Kirchengemeinden sich zusammenschließen … All das wird gemeinsam mit dem Erzbistum in den kommenden Jahren zu klären.sein. „Wir wissen, dass das viele Unsicherheiten auslöst“, sagt Andreas Kurte. „Aber wir wissen auch: Die Menschen im Kreis Höxter sind es gewohnt, Dinge gemeinsam anzupacken. Das zeigt sich im Vereinsleben, in der Kultur, im nachbarschaftlichen Miteinander. Diese Stärke brauchen wir auch jetzt in der Kirche.“

Was jetzt passiert

Jetzt werden die neu gewählten Gremien sich mit dem Prozess und den zukünftigen Schritten vertraut machen müssen. Im März 2026 trifft Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz die endgültige Entscheidung über die Umschreibung aller Seelsorgeräume im Erzbistum Paderborn. Parallel dazu laufen im gesamten Bistum Prozesse, die klären sollen, wie die neuen Seelsorgeräume konkret arbeiten werden, mit welchen Strukturen, welchen Angeboten, welchen Schwerpunkten. „Hier werden wir im Kreis Höxter sehr genau hinschauen“, verspricht Kurte. „Denn was nützt uns eine schöne Struktur auf dem Papier, wenn sie am Ende nicht zu uns hier im ländlichen Raum passt?“

„Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass die Kirche im Kreis Höxter eine Zukunft hat.“ ermutigt Andreas Kurte. Für ihn gehört dazu auch der Kontakt und der Austausch zu den evangelischen Gemeinden im Kreisgebiet. Denn die evangelische Kirche steht vor ähnlichen Herausforderungen. „Und gemeinsam ist noch viel mehr möglich“. Darauf vertraut Dechant Kurte. „Ich erlebe hier im ländlichen Bereich eine große Bereitschaft der Mitgestaltung. Der Wunsch der Ehrenamtlichen: „Aber bitte auf Augenhöhe und mit uns gemeinsam!“

 

Weitere Informationen zum Bistumsprozess: www.bistumsprozess.de