29.04.2024

Lea Behrenberg erhält Missio Canonica

50 Religionslehrerinnen und Religionslehrer erhalten Missio Canonica im Paderborner Dom. Unter ihnen auch Lea Behrenberg vom Gymnasium Beverungen.

50 Lehrerinnen und Lehrer von verschiedenen Schulen im Erzbistum Paderborn empfingen am Freitag, 26. April 2024, aus den Händen von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz ihre offizielle Beauftragung, zukünftig im Namen der Kirche katholischen Religionsunterricht zu erteilen. Der neue Paderborner Erzbischof überreichte zum ersten Mal Lehrkräften unterschiedlicher Schulformen im Paderborner Dom jeweils eine Urkunde mit der kirchlichen Unterrichtserlaubnis als offizielle Grundlage für ihre Arbeit als Religionslehrerin und Religionslehrer sowie der Missio Canonica, die kirchliche Beauftragung zum Dienst der Verkündigung im katholischen Religionsunterricht.

„Religion“ ist an Schulen in Deutschland ein ordentliches Unterrichtsfach. Lehrerinnen und Lehrer studieren an staatlichen Universitäten Theologie, um das Fach unterrichten zu können. Im Erzbistum Paderborn – von Minden im Norden bis nach Siegen im Süden und von Höxter im Osten bis nach Herne im westlichen Ruhrgebiet – besuchen rund 185.000 katholische Schülerinnen und Schüler an allen Schulformen den Religionsunterricht, wöchentlich werden 18.500 Stunden katholischer Religionsunterricht an 1.550 Schulen von 5.300 katholischen Religionslehrerinnen und Religionslehrern erteilt – Religionslehrkräften, die die kirchliche Unterrichtserlaubnis sowie die Missio Canonica erhalten haben

Lebens-Relevanz

Im Münster hat Lea Behrenberg Englisch und Theologie studiert, unterrichtet am Städtischen Gymnasium Beverungen diese beiden Fächer. Die im Religionsunterricht möglichen Gespräche mit den Schülerinnen und Schüler tragen zu einer besonderen Verbindung in der Schule bei, sagt Lea Behrenberg. Sie seien hier auf einer anderen Ebene erreichbar. Dass die Schülerinnen und Schüler mehr Fragen als Vorwissen in den Religionsunterricht mitbringen, trage zu einem lebendigeren Unterricht bei. „Es sind Fragen, die sie selbst betreffen, und so kann ich einen maßgeschneiderten Unterricht machen.“ Lea Behrenberg hat in ihrem Religionsunterricht ein Lieblingsthema: „Christliche Werte, besonders Nächstenliebe“ sind für sie und die Schülerinnen und Schüler spannende Unterrichtsinhalte. „Die haben dann auch Konsequenzen für das Schulleben.“

 

Weg-Gemeinschaft bei der Suche nach der Wahrheit

„Gerade in Fragen des Lebens, gerade wenn es um die Wahrheit des Lebens und damit auch um Wahrhaftigkeit geht, kann ich keine kühle und unbeteiligte Antwort geben“, betonte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz in seiner Predigt im Paderborner Dom. Im Religionsunterricht gehe es nicht um kühles Wissen, Floskeln oder gestanzte Antworten. Vielmehr müsse eine Antwort so sein, dass ein junger Mensch befähigt werde, seiner eigenen Antwort auf die Spur zu kommen. „Das meint ‚Zeugnis geben‘ im Religionsunterricht, teilen, wovon ich überzeugt bin. Aber in einer Art und Weise, damit mein Gegenüber in Freiheit gesetzt wird, zu seiner Überzeugung zu finden“, erläuterte der Paderborner Erzbischof.

„Als diejenigen, die Religion unterrichten, ist es eine ihrer wichtigsten Aufgaben, sich mit jungen Menschen auf den Weg zu machen, mit ihnen nach der Wahrheit zu fragen, mit ihnen nach der Wahrheit zu suchen und mit ihnen der Spur der Wahrheit zu folgen“, sagte Erzbischof Dr. Bentz zu den Religionslehrerinnen und Religionslehrern. „Wir können junge Menschen locken und fördern, der Wahrheit ihres Lebens für sich ein Stück näher zu kommen, sie befähigen, ihre persönliche Wahrheitsspur und Wahrheitsgeschichte mit Gott für immer in diese Welt einzugraben.“ Im Blick darauf warnte der Paderborner Erzbischof davor, dass Erwachsene durch „langweiliges, abstraktes und leidenschaftsloses Reden über Gott und die Kirche“ Kindern den Weg zur Wahrheit verbauen. „Kinder haben ein Recht darauf, dass man ihnen hilft und sie befähigt, ihrer Sehnsucht nach Glück und Wahrheit des Lebens zu folgen. Kinder haben ein Recht darauf, der Wahrheit in Jesus Christus auf die Spur zu kommen“, betonte Erzbischof Dr. Bentz zum Abschluss seiner Predigt.

Begegnung und Vernetzung

Dompropst Monsignore Joachim Göbel unterstrich als Leiter des Bereichs Schule und Hochschule im Erzbischöflichen Generalvikariat die Bedeutung der Religionslehrerinnen und –lehrer: „Als Erzbistum Paderborn sind wir uns sehr bewusst, dass Religionslehrkräfte für Schülerinnen und Schüler oftmals die anfänglichen und wesentlichen Kontaktpersonen zum Glauben und zur Kirche sind.“ Daher sei es dem Erzbistum Paderborn ein Anliegen, seinen 5.300 Religionslehrkräften ein breites Portfolio an Unterstützung anzubieten, bekräftigte Dompropst Göbel. Der Gewinn eines regelmäßigen Religionsunterrichts sei insbesondere in Zeiten der Veränderung, der Verunsicherung und der Krise für Schülerinnen und Schüler hoch. Dieser „Mehrwert des Religionsunterrichts“ dürfe nicht durch andere Zwänge, beispielsweise durch den Mangel an Lehrkräften für den Unterricht in anderen Fächern, beeinflusst werden.

Die teilnehmenden Religionslehrerinnen und -lehrer lernten an ihrem „Missio-Tag“ im Bildungs- und Tagungshaus Liborianum in Paderborn das Angebot der Abteilung Religionspädagogik kennen, erhielten Informationen über das Medienzentrum, das Erzbischöfliche Diözesanmuseum sowie über die Abteilungen Schulpastoral und Berufungspastoral im Erzbischöflichen Generalvikariat. Sie hatten zudem die Möglichkeit zum Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen zur eigenen Rolle als Religionslehrkraft. Ein schulformbezogener Austausch, die Vorstellung der durch das Erzbistum Paderborn bereitgestellten Unterstützung für den Religionsunterricht, sowie Führungen durch den Paderborner Dom rundeten ihren Einführungstag ab, der schließlich mit der Feier der Eucharistie und der feierlichen Überreichung der Missio-Canonica-Urkunde im Hohen Dom zu Paderborn endete.

Missio Canonica

Aus der Kompetenz der Kirche für den Inhalt des Religionsunterrichts ergibt sich die Notwendigkeit einer kirchlichen Beauftragung von Religionslehrkräften. Religionslehrerinnen und -lehrer leisten einen Dienst für die Kirche, die Gesellschaft und für die heranwachsende Generation: Sie stehen mit ihrer Person für den Glauben der Kirche und werden in der Schule als Repräsentanten des christlichen Glaubens und der Kirche angesehen und angesprochen.

Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind Brückenbauer zwischen Kirche und Schule. Eine Berufstätigkeit als Religionslehrkraft setzt neben der theologischen und pädagogischen Befähigung die volle Eingliederung und aktive Mitgliedschaft in der Katholischen Kirche voraus.

 

Das Erzbistum Paderborn freut sich über 50 Religionslehrerinnen und Religionslehrer, die am Freitag in Paderborn die Kirchliche Unterrichtserlaubnis und Missio Canonica aus der Hand von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz erhalten haben.

 

 

 

zu den News